Tour durch das Museum

Station 6

Salzkufe

Transport des "weißen Goldes"

Die Gegend um Waldkirchen und sogar größte Teile des südlichen Bayerischen Waldes verdanken ihre Existenz dem Salz und dem Handel zwischen Bayern und Böhmen. In Reichenhall, ab 1220 dann vor allem in Hallein, wurden unglaubliche Mengen an Salz produziert und über den Schiffweg mit großen Zügen – wie dort drüben abgebildet – nach Passau verfrachtet. Transportmittel waren von dort aus meist die doppelkonischen Kufen. Sie konnten einerseits leicht gelagert werden, andererseits waren sie optimal für den Transport zu Pferd. Zwei solche Kufen trug ein Pferd, eineinhalb Zentner je Kufe. Interessanterweise wurden viele Kufen aber nicht wiederverwertet, sondern in den böhmischen Orten mit dem Salz verkauft. Nur wenige kamen mit der Gegenfracht wieder nach Passau zurück. Unmengen an Holz verschlang diese Produktion und so kam es auch, dass um 1500 immer öfter sogenanntes Fudersalz den Säumern übergeben wurden – Salz ohne Verpackung. Den Säumern gefiel dies aber wiederum so gar nicht. Regen konnte der teuren Fracht viel zu leicht zusetzen und bei Verlust haftete immer der Säumer. Hier ausgestellt ist nun eine originalgetreue Nachbildung einer solchen Kufe. Die Säumer nahmen sie in Passau auf ihr Ross, bei Rast musste die schwere Last abgeladen werden und am nächsten Morgen wieder aufgeladen. Sicherlich keine leichte Arbeit. Aber vielleicht besuchen Sie ja mal am Marktplatz das alte Bürgerhaus – dort können Sie vielleicht noch mehr über die Beschwerlichkeiten der damaligen Zeit erfahren.