Tour durch das Museum

Station 7

Fürstbischof

Kirchenmann und Landesherr

Sprecher: Euer Hochwürden Fürstbischof Leopold Ernst von Firmian! Erbietet eurem Landesherrn Ehre und Dank! Vivat! 

Fürstbischof: Ah, wir sind erfreut euch hier zu begrüßen, werter Besucher. Seid ihr meiner Einladung gefolgt und wollt euch mit meinen Territorien vertraut machen? Wenn ihr denket, der Markt zu Waldkirchen sei bayerisch, so irret ihr. Erst niedernburgisch, bald aber dem Fürstbischof zu Passau gehörig bin nun auch ich, Leopold Ernst von Firmian, seit 1763 hier Landesherr. Wegen den Niedernburgern nennt man die Gegend hier auch noch Abteiland. Seit Jahrhunderten geben wir dem Markt Freiheiten und Rechte. So hat er einen eigens Marktrichter, der hält Gericht über die Bürger im Ort. Auch die Ringmauer hier baute einst mein Vorgänger. Wir wurden reich vom Handel mit dem Salz. Die letzten 60 Jahre geht der Leinhandel aber besser. Ich weile gerne in dem schönsten Marktflecke meines Bistums zu Besuch. Nun denn, es gibt auch manchmal Streit. Die Bürger klagen dann bei mir vor, der Marktrichter sei zu gestreng. Auch der Herr Dekan Loraghi und seine teuren Kirchenbauten haben mir so ein‘gen Ärger bereitet. Schaut doch mal auf den Karoliberg, welchen Prunk er dort teuer errichtet hat und die Kassen sind stets leer. Oder letztlich gab es ein Prozess gegen den Kaplan Pichler – er habe die Bürger in der Predigt ehrzerstörend bezichtigt. Ihr könnt den Kaplan Pichler doch vor der Kirche treffen, er kann euch sicher sagen, wie das mit der Predigt war. Ich werde mich nun aber in den Pfarrhofe zurückzuziehen und die weltliche Zerstreuung suchen – gute Köchinnen gibt es hier zuweilen auch. Nun gehabt euch wohl!